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aus dem moabiter kriminalgericht


Das Sommerloch ist überall...


von Barbara Keller

Sie kennen es ja, das Sommerloch und wie es entsteht. - Richtig! Durch Abwesenheit festangestellter Mitarbeiter des Medienbetriebes und ihrer Zielpersonen oder derer, die es sich als Freie leisten können, ihren Schreibtisch oder ihr Wirkungsfeld zu verlassen. - Bei 'berlinkriminell.de' gibt es in dieser Hinsicht im Grunde keine Probleme, denn 'berlinkriminell.de' ist betonfester, permanenter Bestandteil des Rosenthaler Platzes in Berlin Mitte.

Dennoch hat sich die Redaktion entschlossen, für eine Woche das Weite zu suchen. Denn sie leidet unter dem (bisher noch nicht) sprichwörtlichen 'Mitte-Koller', der im wesentlichen durch folgendes typische Geräusch gut charakterisiert ist: GERÄUSCH (128 kb).

Deshalb wird es hier dieses Mal beispielsweise weder einen Bericht über die (mutmaßlich!) betrügerischen WM-Kartenverkäufer auf Ebay, noch einen Beitrag über den Neuköllner Kumpelmöder oder einen über die Marzahner Asiatenschleuser geben.

Aber wir möchten ferner nicht mehr verhehlen, dass es auch in Hochzeiten des Moabiter Gerichtsbetriebes immer wieder Hänger und Schlappen gibt, die wir bisher aus Gründen der Contenance oder weil wir befürchteten, sie könnten langweilen, für uns behielten. - Wie zum Beispiel die beiden bereits im Ansatz stecken gebliebenen Amtsgerichtsverfahren am 18. Mai 2007 einen Tag nach Christi Himmelfahrt.

Da war zum Einen der vor der 253ten Abteilung des Amtsgerichtes "einer extrem unschönen Sache" (O-Ton Vorsitzender Richter) beschuldigte Dachklempner. "Extrem unschön" und dass da wohl noch "ein paar Monate draufkommen würden" - mehr war über das begangene Delikt nicht zu erfahren.

Das Verfahren wurde dem Beschuldigten jedoch 'in Hinsicht auf die noch zu verbüßende Haftstrafe' 'geschenkt', da die Zeugen nicht erschienen waren. Der gelernte Klempner saß seit einem Tag in Haft. Der Richter entließ den Häftling in Handschellen mit dem Menetekel: "Aber wenn da wieder was passiert, dann ist es aber ganz aus!"

Zu einem Beginn der Hauptverhandlung vor der 265ten Abteilung des Amtsgerichts kam es auch im Fall der beiden beschuldigten Frauen Katrin B. und Sandra F. nicht. Warteten die Damen zunächst vergeblich auf ihren Rechtsanwalt, kam es danach auch noch zu einer unschönen Szene zwischen Gericht, Staatsanwalt und dem Verteidiger der beiden Frauen.

Wie sich herausstellte, hatte Letzterer die Akten seiner Mandantinnen nicht gelesen und behauptete, Grund sei die "Schlamperei im Hause" des Gerichtes. Die Akten hätten ihm erst einen Tag vor Beginn der Hauptverhandlung zur Verfügung gestanden. Nachdem der Rechtsanwalt auch nach der mit einem milden Lächeln begleiteten Erklärung, "...aber Herr H., Sie kennen doch das Prozedere hier im Hause...", jegliche Einsicht missen ließ, kam es zu einer lautstarken, unfrohen Auseinandersetzung. Die Hauptverhandlung musste ausgesetzt werden.

An dieser Stelle verabschiedet sich die Redaktion für einige Tage an einen 'inneren Strand', ins Sommerloch.





NJW schreibt:
"Es gibt noch qualifizierte Gerichtsreporter..."
NJW-aktuell - web.report H. 38/2010, S.3




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Kein Rechtsanwalt, Akte weg, was nun?



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