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Stephan Harbort
"Falsche Fährten"
Eichborn Verlag 05.2011
ISBN-13: 978-3821865447
19,95 €

Stephan Harbort, Falsche Fährten

von Barbara Keller


Stephan Harbort, Deutschlands Autorität in Sachen Serienmord, hat sich einmal den Schattenseiten der Ermittlertätigkeit gewidmet und steuert zur Materie 'Kriminalirrtümer' einiges Erstaunliche bei. 'Kriminalirrtümer', so jedenfalls nennt der erfahrene Ermittler spektakuläre und weniger namhafte Schnitzer auf dem Weg zur Dingsfestmachung hier geschilderter Täter...
Natürlich geht es auch in dem jetzt bei Eichborn erschienen Buch ausschließlich um Tötungsdelikte, beziehungsweise vorgebliche Tötungsdelikte. Auf 333 Seiten schildert der Düsseldorfer Ermittler 40 schräge Fälle aus deutschen Landen und aus circa sechs zurückliegenden Jahrzehnten.

Es beginnt mit einem Fall aus dem Jahr 1948, in dem zwei seltsame Mordfälle mit einem zu identifizierenden Mann mit braunem Brotbeutel in Einklang zu bringen sind, die Ermittler zunächst jedoch auf falschen Fährten jagen.

In einem Fall aus 1956 führt ein lebensmüder Transvestit die Beamten in die Irre. 1957 ist es eine liebeskranke Lehrerin, die fix an den Streichhölzern ist. 1958 schickt der mysteriöse Tod eines Montagearbeiters die Kollegen der Abteilung für Kapitalverbrechen von einer Sackgasse in die nächste. War der Täter eine Frau oder begleitete den Täter eine Frau, und wer trug die Pumps, die am Tatort gefunden wurden? Dies sind die Fragen, die die Kriminalbeamten jedoch schließlich brillant der Lösung zuführen.

Stephan Harbort hat aber auch mindestens einen spektakulären Fall aus der jüngsten Vergangenheit in sein Buch aufgenommen. Es handelt sich um den 'Todesengel der Charité', Irene B. Einem Irrtum unterlegen sind bei diesem Seriendelikt aber weniger die Kripobeamten, als die Mitarbeiter der Patientinnen mordenden Krankenschwester. Diese, weil sie glauben, ihre bedenklichen Beobachtungen nicht den Vorgesetzten melden zu sollen. Jene, weil sie die Bedeutung ihrer Beobachtungen unterschätzen.

Fazit: Der Weg bis zur Festnahme eines Täters ist lang und dornig. Wie dornig, illustriert Serienmordexperte Stephan Harbort in seinem spannenden Kompendium kleiner, hässlicher Ermittlungsirrtümer, bei ihm 'Kriminalirrtümer' genannt.


"Stephan Harbort, geboren 1964, Kriminalhauptkommissar, Deutschlands bekanntester Experte für Serienmorde, entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden, die Bestandteil des Profilings zur Überführung von Serienmördern sind. Zudem ist er Fachberater bei TV- und Radio-Dokumentationen und war beratend bei Krimiserien und Kinofilmen wie Hannibal und Zodiac tätig. Seine zahlreichen Bücher sind kriminalistische Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in Düsseldorf." (... sagt der Eichborn Verlag)


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