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Herbert Beckmann
"Die Nacht von Berlin"
Gmeiner Verlag 08.2011
ISBN-10: 38392121154
12,90 €

Herbert Beckmann, Die Nacht von Berlin

von Barbara Keller


Herbst 1911 Berlin. Glitzer, Glimmer, Glitter. In der Kaisermetropole blüht das Nachtleben. Am "Metropol" spielt sich die Revue "Die Nacht von Berlin" in die Herzen der amüsierfreudigen Berliner und Gäste. Die Unruhe der Nacht an der Friedrichstraße und Co. macht sich ein finstererer Getriebener zu Nutze, um Menschen in Serie ins Jenseits zu befördern. Der ambitionierte, blutjunge Kriminalassistent Engel am Polizeipräsidium am Alexanderplatz hat den richtigen Riecher, wird jedoch in seinem Aufklärungseifer gebremst. Sehr zum Schaden einiger weiblicher Berliner Bürgerinnen...
Es beginnt mit einem grausigen Fund hinter den Auslagen des Juweliers Stolze am Halleschen Tor. Eines taufrischen Morgens drückt sich ein räudiger Straßenköter schniefend die Nase an der Fensterscheibe des Ladens platt. Wenig später blicken zahlreiche schreckgeweitete Augen in die ins Leere starrenden drei Augenpaare hinter den blankgeputzten Scheiben.

Das Fachpersonal von der Mordkommission der 'Burg' am Alexanderplatz ist zunächst ratlos. Bei den drei gemeuchelten Menschen handelt es sich um den Ladeninhaber, seine Frau und dessen Tochter. Ein Raubmord scheidet aus. Schmuck und Geld wurden nicht gestohlen. Seltsam muten die Kostümierung und die förmliche Zurschaustellung der drei Ermordeten an.

Die Situation für den jungen Assistenten Engel bei der Mordkommission ist prekär. Sein adliger Chef, der ihm keinen Handlungsspielraum lässt, ihm jedoch zunehmend die ganze Arbeit aufhalst, ist an geistlichen Getränken in der 'Bierquelle 4' im Aschinger nebenan beschäftigt. Engel darf nichts, trägt jedoch die ganze Verantwortung und fungiert bedarfsweise als Sündenbock.

Es bedarf erst einiger Opfer, aus dem Plötzensee gezogen, an den Puppen oder auf einer beschaulichen Bank in skurrilen Posen abgelegt und des Drucks der Berliner Presse, bevor Polizeipräsident von Jagow der Serienmord-Theorie des jungen Mitarbeiters Engel eine Chance gibt. Da ist es jedoch für einige Opfer bereits zu spät und auch für den zart besaiteten Engel ein irreparabler Flurschaden eingetreten...

Fazit: Lebendiger Historischer. Morbides hinter dem Rampenlicht des Kaiserzeitlichen Kulturbetriebs.


Der Autor Herbert Beckmann wurde 1960 in Ahaus geboren und studierte Psychologie. Er schrieb zahlreiche Buecher,Radiogeschichten und Hoerspiele fuer Kinder, so auch u.a. fuer den SWR. Nach seinem Muensterland-Krimi Leas Plan aus dem Jahr 2007 erschien 2009 sein erster historischer Roman Die indiskreten Briefe des Giacomo Casanova im Gmeiner Verlag. Herbert Beckmann ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller Berlin/ Brandenburg und lebt und arbeitet mit seiner Familie in Berlin.


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