Methusalem. Mit ihm sind wir gleich beim Thema. Methusalem soll laut Bibel mehrere Jahrhunderte alt geworden sein. Das behauptet der Autor einer mittelalterlichen Klosterschrift in "Die Zehnte Kammer" ebenfalls. Er will ein furchbares (!) Geheimnis bewahren, das er mit vorliegender, natürlich verschlüsselter Schrift vor dem unsachgemäßen Gebrauch schützen will.
Der Verfasser dieses Textes, der den Leser in die geheimnisvolle Höhle von Ruac führt, lamentiert wörtlich: "Gott möge deiner armen Seele gnädig sein. Denn der Preis, den du für dieses Geheimnis zahlen musst, wird hoch sein." Ist er tatsächlich der sinnenfreudige Bruder Bernhard von Clairveaux, wie er behauptet? Mehr Andeutung als Offenbarung.
Also Finger weg von der Höhle von Ruac? Dieser Meinung scheinen zumindest auch die Einwohner dieses Dorfes zu sein, die neben grimmigen Blicken auch noch einiges andere unerfreuliche auf Lager haben.
Luc Simard, als Archäologe und Grabungsleiter, einer der Männer, die die Höhle aufspürten, lässt sich nicht schrecken. Nicht von bösen Worten, nicht von eingeschlagenen Autoscheiben. Dass er jedoch auch die französischen Sicherheitsbehörden auf dem Pelz hat, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ahnen...
Fazit: Cooper spielt mit Jahrhunderten und Jahrtausenden wie mit Bällen. Einmal 'gute Stube' in der Jungsteinzeit, einmal Clairveaux'sches Klosterleben, einmal Résistance und wieder zurück. Von Schattenmenschen und ihren Schicksalen. Mit Spaß gelesen!
"Der Harvard-Absolvent
Dr. Glenn Cooper studierte Archäologie und Medizin. Heute leitet er ein Biotechnik-Unternehmen in Massachusetts. Außerdem ist er als Drehbuchautor und Filmproduzent aktiv."
(sagt der Rowohlt Verlag...)