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Sheila Quigley
"Ein Mörder in unserer Stadt"
dtv 05.2006
ISBN 3-423-24536-0
14,50 €

Willkommen im Kiez

von Barbara Keller


Das ist so ziemlich das Letzte, was Houghton-le-Spring neben seiner Ärmlichkeit noch braucht. Angst und Schrecken. Doch kurz vor dem beliebten Herbstfest laufen die Dinge in dem britischen Provinznest plötzlich aus dem Ruder. Erst wird Diane Fox ermordet, eine allein stehende Mutter mit einem noch kleinen Jungen. Dann Smantha Dakton, direkt vor ihrer eigenen Haustür. Gerade als die eigentlich wehrhafte Prostituierte den Schlüssel in das Schloss ihrer Haustür steckt. Beide Frauen wurden brutal erwürgt, beide haben langes schwarzes Haar. Dieses Mal müssen sich Detectiv Lorraine Hunt und ihr Partner Luk mit einem Serienmörder befassen.
(Platz 9 der KrimiWelt-Bestenliste Juni 2006!)

Als auch die stille, schöne Bibliothekarin Christina Jenkins auf dem Heimweg von einer Abendveranstaltung überfallen wird, ist zum Glück ein Helfer in der Nähe. Allan Greeve kann zwar nicht mehr eingreifen, aber doch der schwer verwundeten Frau helfen. Jetzt gibt es eine Überlebende, eine Augenzeugin.

Während die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren laufen, geht das Leben in Houghton-le-Spring seinen gewohnt kargen Gang. Detective Hunt, die mit Mutter und Patentante einen Haushalt teilt, kämpft mit der Möglichkeit einer Krebserkrankung ihrer Mutter und mit ihrer unausgesprochenen Liebe zu ihrem Kollegen Luke.

Sozialhilfeempfänger machen ihr schwarzes Geld nebenbei, 'bar auf die Kralle', dicht gefolgt von den gandenlosen Sozialhilfedetektiven mit der digitalen Kamera. Geldverleiher inklusive Geldeintreiber feiern Hochkonjunktur.

Wie beispielsweise der gnadenlose Mrs. Hammermann, der sich auf die Musgroves eingeschossen hat. Der junge Jacko Musgrove lebt, verlassen von seiner Frau, zusammen mit seiner Mutter Doris und seiner bezaubernden Tochter Melanie, die er über alles liebt. Melanie hat eine leichte Gehbehinderung, die von einer frühen Erkrankung an Kinderlähmung herrührt.

Sowohl Jacko als auch die zunehmend schusseliger werdende Doris haben einige Außenstände bei Hammermann. Der steht nun wiederholt mit der stämmigen blonden Geldeintreiberin Stella vor deren Haustür und unterstreicht seine Forderung schließlich mit der Entsendung eines psychopathen Schlägerpaars.

Plötzlich aber ist auch die engelgleiche Melanie verschwunden. Zuletzt wurde sie mit dem einsamen Josh Quinn gesehen. Der von einem Brand im Gesicht entstellte Zigeunerjunge vom Rummel, eine unglückliche Vollwaise, beteuert jedoch seine Unschuld. Allerdings hat er auch für die schlimmen Mordnächte seltsamerweise kein Alibi. Und während bei der Eröffnung des Herbstfestes ein weiteres Opfer gefunden wird – die Schaustellerin Lizzi Williams - ergreift Josh Quinn die Flucht und Jacko Musgrove die Eigeninitiative.

Votum: Auch in "Ein Mörder in unserer Stadt" dient der Roman Sheila Quigley der virtuosen Schilderung der Bewohner mit ihren Schrullen und Wirrungen in ihrem täglichen Einerlei, ihrem Kampf um Würde und das tägliche Brot. - Sheila Quigley schreibt mit Herz und Verstand für einen folgerichtig anwachsenden treuen Leserstamm.


"Sheila Quigley, ist eine außergewöhnliche Person. Sie wurde 1948 im Norden von England geboren und begann mit 15 in einer Textilfabrik als Büglerin zu arbeiten. Mit 18 war sie verheiratet und wurde in rascher Folge Mutter von drei Töchtern und einem Sohn. Seit dreißig Jahren lebt sie in der Nähe von Newcastle. Vor kurzem geschieden, hat sie heute sieben Enkel und besucht dementsprechend oft die Fußballplätze in der Umgebung." (... sagt der dtv Verlag)

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