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krimirezensionen ab 2003

 

Fred Breinersdorfer
"Noch Zweifel, Herr Verteidiger?"
PENDRAGON Juni 2005
ISBN: 3-86532-010-4
9,90 €

Schicksal Bremsleitung

von Barbara Keller


Sommer im verregneten München. - Eine nichtangeschlossene Bremsleitung ist die Ursache für einen fatalen aber nicht tödlichen Unfall. Die üblichen Verdächtigen: eine Autowerkstatt und seine Automechaniker. Die Anklage lautet auf "schwere Körperverletzung". Doch dann stirbt das Unfallopfer während einer seltsamen Rückfallattacke im Klinikum. Anwalt Jean Abel hat alle Mühe, seinen Mandanten - den angeblich säumigen Automechaniker Andreas Böhm - herauszuhauen. Jean Abel, der an einen Mordfall glaubt, beginnt zu ermitteln und hat ganze vierzehn Tage Zeit.

Leute vom Fach sind die besten Crime-Autoren. Denn 'geläuterte' Kriminelle, Gerichtsmediziner, Polizeibeamte oder auch 'anderspassionierte' Juristen wissen ganz sicher, wovon sie schreiben oder was Wunschdenken und Fiktion ist. Fred Breinersdorf gehört zu Letzteren. Als schreibender Anwalt, Gründer des legendären 'Syndikats' hat er sich längst einen Namen gemacht. Seine Krimis kamen als 'Tatorte' ins Fernsehen und mit dem Drehbuch des erfolgreichen Kinofilms "Sophie Scholl – die letzten Tage" beweist Breinersdorf: seine berufliche Ambitionen neigen eindeutig dem schreibenden Fach zu. - "Noch Zweifel, Herr Verteidiger" war bereits 1991 als ZDF-Verfilmung zu sehen. Er ist der vierte, hoffentlich nicht letzte Abel-Krimi. Ein schlanker, schneller Krimi mit dem Charme des Münchener Lokalkolorits.

Während eines verregneten Münchener Sommers verunglückt die blutjunge Silke Weiß mit ihrem Wagen. Die offenkundige Ursache: Schlamperei in der Autowerkstatt. Der etwas unbedarfte Automechaniker Andreas Böhm soll bei der Reparatur des Autos vergessen haben, die Bremsleitung wieder an den Hauptzylinder anzuschließen. Jetzt steht Böhm wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht.

Während der verstörte Automechaniker behauptet, den Unfallwagen nie unter den Händen gehabt zu haben, sind die Kollegen der Werkstatt ängstlich bemüht, den Schaden von sich fern zu halten. Für Böhm ist eine Haftstrafe drin, denn die Bewährung einer Vorstrafe ist bei ihm noch offen. Sein klagend Grundtenor: "Freispruch kriegen immer nur die Anderen."

Freispruch indessen hofft sein Anwalt Jean Abel für ihn herauszuholen. Ein Anwalt, den sich Böhm aus der Nachbarschaft nimmt und weil Abel ihm in arbeitsrechtlichen Dingen bereits einmal erfolgreich zur Seite stand. Jean Abel hat von Beginn an ein komisches Gefühl bei dieser Sache. Er hält seinen Mandanten für unschuldig. - Aber dann stirbt nach einem Rückfall das Unfallopfer Silke Weiß plötzlich in der Klinik. Herz-Kreislauf-Versagen heißt es.

Jetzt lautet die Anklage auf "fahrlässige Tötung" und der Einsatz ist entsprechend hoch. Nur vierzehn Tage lässt der von der Schuld Böhms überzeugte Richter Jean Abel, die Verteidigung vorzubereiten. Während dieser Zeit unternimmt Jean Abel alles, um den Hinweisen auf ein gewaltsames Ableben der jungen Frau nachzugehen. Sekretärin Jane Münster und Hund 'Paul Schmitz' stehen ihm hilfreich zur Seite.

Fred Breinersdorfer, geboren 1946, ist promovierter Jurist und arbeitet als Rechtsanwalt in Stuttgart. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Kriminalromans und Drehbuchautor zahlreicher Fernsehkrimis, u. a. "Tatort" und "Ein Fall für zwei". 1985 wurde er mit dem Walter-Serner-Preis des Senders Freies Berlin ausgezeichnet.



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