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Gianluigi Nuzzi
"Vatikan AG"
ECOWIN Verlag 03.2010
ISBN-10: 978-3-902404-89-3
22,50 EU

Vatikan AG

von Barbara Keller


Seit elf Jahren wird in Deutschland ein sogenannter Whistleblower-Preis an Personen vergeben, die die Courage haben, Missstände und Korruption in ihrem Wirkungsfeld, meist am eigenen Arbeitsplatz, anzuprangern. Im letzten Jahr ging der Preis an die Steuerfahnder Rudolf Schmenger und Frank Wehrheim, die Steuerhinterziehung bei der Deutschen und Commerzbank in Höhe von 500 Millionen Euro aufdeckten.

Dieser Preis ist weniger bekannt. Deutschland figuriert allerdings auf dem europäischen Korruptionsindex auch weit hinter dem Land, das als Erfinderin von Filz und Bestechung schlechthin gilt: Italien. Italien teilt sich mit Bulgarien, Rumänien, Polen, Litauen und Griechenland den traurigen Ruhm der Spitzenpositionen.

Die große Saubermann-Show hat in Italien von den italienischen Medien weitgehend unbeachtet mit Whistleblower Renato Dardozzi, von1974 bis in die 90er Jahre hinein Verwalter der Kirchenfinanzen, und dem Journalisten Gianluigi Nuzzi jüngst ernstzunehmende Spielverderber gefunden.

Dardozzi, der dem Enthüllungsjournalisten Nuzzi sein Archiv zu kreativem Umgang überließ, gibt der Öffentlichkeit dadurch die Möglichkeit nachzuvollziehen, wie schöpferisch Klerus, Staat und Mafia in Italien in der Zeit seines Wirkens mit den Aktiva umzugehen verstanden. Das Buch zum Trauerspiel ist in Italien bereits vor zwei Jahren erschienen.

Von Berlusconi Pressewelt totgeschwiegen avancierte Gianluzzis "Vatinkan AG" über die digitalen Medien lanciert jedoch auch ohne Werbung zum Bestseller. Der österreichische Verlag hat das Buch in deutscher Übersetzung jetzt in dritter Auflage herausgebracht.

Lesen Sie, wie über die Bank des Vatikans geschmiert, geschoben und nicht nur die Geschicke des eigenen Landes manipuliert wurden. Machen Sie sich darauf gefasst, einige Ideale nicht nur über vermeintlich kühne Siege der polnischen Gewerkschaftsbewegung Solidarność zu verlieren. Und bedenken Sie auch: nicht nur ein Lenin glaubte, mit Geldern des Kontrahenten, in jenem Fall des deutschen Kaisers, seine Träume verwirklichen und dabei dabei sauber zu bleiben zu können.



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