Nea Fox ist Londoner Privatdetektivin. Als der exklusive Mr. Anson mit seinem seltsamen Begehr in ihr Büro schneit, hat sie - wie alle Krimidetektive - bereits ein geraume Weile nichts mehr zu tun.
Der steinreiche Mr. Anson erbte, so der ratlos potenzielle Kunde zum Problem, von seinem Freund Jonathan ein Schloss, mit dem er nichts anzufangen weiß. Um so weniger, als es in dem damit unverkäuflichen Objekt spukt. Man hört von grauligen Heulereien in Bibliothek und Spielzimmer.
Mr. Anson schwebt ein Studienwochenende mit Fallbeteiligten und Experten auf dem Anwesen vor. Nea Fox soll dabei als seine 'Nichte Samantha' die Vorgänge im Auge behalten. Eigentlich ganz lauschig. Es muss ja nicht immer literweise Blut fließen.
Hatten wir gedacht! Doch kaum legen, nach einer relativ harmlosen Nacht bei Schach, Billard und Poker, die 'falsche Samantha', Parapsychologe Nick Brook und Reporter Rory Bantam Hand an das Geheimnis des 'Labyrinths', wird es auch schon ordentlich ungemütlich. Denn das stille Waldschlösschen, so stellt sich nächtens heraus, leidet an einer rattenhaften Unterwanderung durch eine Sekte Kapuzenmänner, die complete out of Humor sind.
Tja, schade. Wir hatten uns schon völlig und amüsiert auf einige Schmökerstunden á la Agatha Christie eingestellt. Ganz im Zeichen von "Ten little Indians" - ein Gruselewochenende auf einem liebenswürdig umständlichen, alten englischen Schloss. Doch dann entpuppt sich die sensible Nea Fox, 'hart aber herzlich', als Lara Croft mit einer Glock 27 im Socken und diversen anderen 'Killereien' im Nähkästchen, die eine Nacht im Castle mit Eklat nur als Sprungbrett nutzt. Ab da muss sich der Leser auf einen Action-Krimi hart an der Fantasy umstellen. - Muss man mögen.
Anders an Heldin Nea Fox: die hard-covered Privatdetektivin liebt nicht nur den Maßstäbe setzenden Sex mit Tänzer David, sondern ist auch einer leidenschaftlichen Verbindung mit der wissenschaftlich Spuk erforschenden Emily Kingston nicht abgeneigt.
zur Autorin Amelia Ellis... (*1977 Hamburg, freie Fotografin, Studiomusikerin, seit 2001 London)