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krimirezensionen ab 2003

 

Egon Eis
"Duell im Dunkel"
Edition Köln 01.2009
ISBN-10: 3936791457
11,80 €

Tunnelblick

von Barbara Keller


In Hamburg etablieren sich in der Nachkriegszeit zwei ehemalige Kriegskameraden in extrem konträrer Art. Holzkecht wird Topp-Ermittler des Hamburger LKA, Voß ein aalglatter Ganove, der über Leichen geht. Aus Ex-Frontkämpfern und Blutsbrüdern unter afrikanischen Sonnen werden unerbittliche Kontrahenten, die sich ein heikles Duell mit allen Waffen liefern...
Holzkecht ist am Ende seines Lateins. Er hat den Zenit seines Ruhms überschritten, so scheint es. Noch immer treibt 'DER VOß', der 'Erfinder des Schwarzmarktes', sein Unwesen in Hamburg und mit Ermittler Holzknecht sein Spiel.

Der promovierte Gentlement-Verbrecher ist nicht zu fassen. Seine Coups sind fantasievoll ausgeklügelt, seine Alibis wasserdicht. Seit Neuestem beliebt es ihm, den Kommissar selbst zum Alibi und zum Gespött des ganzen Amtes zu machen.

Auf dem Revier hält man den einst genialen Ermittler Holzknecht inzwischen für ausgelaugt und lahm, andererseits für verrückt. Auch zu Hause macht der abgerissen wirkende Mann keine gute Figur. Dass Holzknechts bescheidene Inge die Segel streicht, steht schon auf Messers Schneide.

Im Visier seines Tunnelblicks ist allein Voß, dem er das Handwerk zu legen hofft. Und Voß reibt sich bereits die Hände. Sinn seines närrischen Duells ist es, den begnadeten Mann für sich und seine dunklen Unternehmungen zu gewinnen. Dabei gelingt es dem skurrilen Ganoven, Holzknecht bis an die Klippen, bis an die Grenzen auch seiner moralischen Kraft zu treiben...

Fazit: Fesselnder Nachkriegskrimi. Spannendes Ambiente, Figuren mit Tiefgang. Schade, dass die Reihe 'Kriminelle Sittengeschichte', die dieser Band eröffnete, und die versunkene Perlen literarischer Schaffenskraft des 'kriminellen Genres' wieder ans Tageslicht hob, vorzeitig strandete.
"Egon Eis, geb. 1910 in Wien, gestorben 1994 in München. Autor von Sachbüchern und zahlreichen Kriminalromanen, Filmdrehbüchern und Bühnenstücken. Lebte seit den 20er Jahren in Berlin. Nach der Machtergreifung zog er nach Wien, wo er u.a. die Stücke Der lächerliche Sir Anthony und sein bekanntestes Stück Wasser für Canitoga verfasste, das in 56 Städten Europas und in Lateinamerika aufgeführt wurde.

Eis emigrierte zunächst nach Frankreich, versuchte mit seinem Bruder in Hollywood Fuß zu fassen und ging nach Mexiko. 1953 kehrte er nach Deutschland zurück. Hier schrieb er Drehbücher zu mehreren Verfilmungen der Romane von Edgar Wallace." (...sagt Edition Köln)


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