Neun unheimliche Tage im März in Helsinki. - Die attraktive Noora Leppänen lebt wie im Trance. Seit der Geburt ihres Kindes ist die 22-Jährige depressiv. Sie kann zu ihrem Kind einfach keine emotionale Beziehung finden. Einmal wirft sie das schreiende Kind fast den Lüftungsschacht hinunter. Den entsetzten Blick ihrer Tochter wird sie nicht vergessen. Er ist der Stoff, aus dem ihre Albträume sind.
Jonna Kaarela führt einen schlecht gehenden Secondhandshop gleich um die Ecke. Die egomane Singlefrau nimmt ihren schwulen Vater, eiskalte Nutznießerin seines schlechten Gewissens, herzlos bis aufs letzte Hemd aus. Jonna ist Nooras Schulfreundin. Sie beaufsichtigt gern und wie selbstverständlich ihre Tochter. Aber ansonsten geht ihr Noora einfach nur noch auf die Nerven.
Als eines Tages Nooras Tochter wieder wie am Spieß schreit und die gefühlsarme Mutter nicht mehr aus noch ein weiß, steht plötzlich die entnervte Nachbarin Eila Airaksinen vor der Tür. Eigentlich um sich zu beschweren. Aber dann ergreift die burschikose, alte Frau einfach die Initiative, bringt Ruhe und Ordnung in Nooras Haushalt.
Friede, Freude, Eierkuchen? - Schön wär's. Denn die 60-Jährige Einzelgängerin, die an ihrer Einsamkeit zu verkümmern droht, ist vergiftet. Auf ihren einsamen Streifzügen durch die Stadt und ihren rituellen Biernachmittagen im "Klaus Kurki" hat die unauffällige, graue Maus Zeit und Muße, Hirngespinste zu weben. Gefährliche Hirngespinste.
Votum: Armes, gestörtes Single-Helsinki. Outi Pakkanen hat den Humus, auf dem Verzweiflungsverbrechen prachtvoll gedeihen, geschickt sondiert und die Saat literarisch geschickt aufgehen lassen. Der März-Krimi für den März, den lang ersehnten Frühlingsbeginn.
"Die gelernte Volkswirtin
Outi Pakkanen ist eine der bekanntesten finnischen Kriminalschriftstellerinnen. Ihre temporeichen, psychologisch dichten Bücher spielen alle im Zentrum der Stadt Helsinki unter erfolgreichen prominenten Persönlichkeiten."
(sagt der GRAFIT Verlag)